26.11.2025

Sandler Selling: Struktur statt Show – und wie Automatisierung das Gespräch nicht ersetzt, sondern absichert

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Diese Serie erklärt 16 erprobte Verkaufsmethoden – jeweils mit Fokus auf den komplexen B2B-Vertrieb.
Also dort, wo Sie als Unternehmen bereits gut verkaufen – aber merken, dass es ineffizient läuft, weil zu viel Wissen in Köpfen steckt und zu wenig im System.
In jedem Beitrag zeige ich, wie sich klassische Vertriebslogik mit sinnvoller Digitalisierung verbinden lässt. Ohne Buzzwords, ohne Selbstinszenierung.
Heute: Sandler Selling – eine Methode, die aus Gesprächen echte Entscheidungen macht.



1. Methode im Überblick


Sandler Selling ist keine klassische Verkaufstechnik, sondern ein systematischer Gesprächsrahmen.
Der Verkäufer führt – aber nicht durch Argumente, sondern durch kluge Fragen. Ziel ist: Klarheit schaffen, ohne zu drängen.

Die Methode folgt drei klaren Phasen:

  • Vertrauen aufbauen – über ehrliche Erwartungen und Rahmenbedingungen

  • Bedarf sauber klären – über emotionale, budgetäre und technische Dimension

  • Verbindlichkeit schaffen – durch klare „ja“ oder „nein“, ohne Druck


Geeignet ist Sandler für alle, die in erklärungsbedürftigen Märkten unterwegs sind – vor allem, wenn Entscheider nicht durch Nutzenversprechen überzeugt werden, sondern durch Klarheit im Prozess.


Was Sandler unterscheidet:
Es geht nicht um Überzeugen. Es geht um die Frage: Passt das überhaupt? – und wenn ja: wie genau?



2. Denkweise dahinter


Die Grundannahme:
Der Verkäufer darf – und soll – genauso viele Bedingungen stellen wie der Kunde.

Sandler stellt das klassische Rollenbild auf den Kopf:
Nicht der Kunde prüft den Anbieter, sondern beide Seiten prüfen sich gegenseitig.
Ziel ist ein echter Entscheidungsprozess, der auf Verstehen basiert – nicht auf Überreden.

Daraus ergibt sich eine gleichwertige Beziehung.
Der Verkäufer ist Coach, nicht Bittsteller. Er fragt, strukturiert, benennt offene Punkte. Und lässt auch mal los, wenn es nicht passt.

 


3. Automatisierungspotenzial


Der Reiz (und die Herausforderung) bei Sandler: Die Methode funktioniert nur, wenn alle Informationen auch systematisch verarbeitet werden.

Was lässt sich automatisieren:

  • Frageleitfäden & Checklisten als CRM-Komponenten
    Kein Smalltalk, sondern strukturierte Gesprächsführung – hinterlegt im System

  • Klar dokumentierte Entscheidungslogik
    Pain, Budget, Timeline → sauber getrackt, nicht nur im Kopf des Vertrieblers

  • Upfront Contracts“ systematisch vorbereiten & nachfassen
    z. B. automatische Erinnerungen an definierte Entscheidungstermine

  • Verbindlichkeit messbar machen
    z. B. Statuswechsel nur möglich, wenn Gesprächsergebnisse vorliegen

  • Automatisiertes Nurturing bei bewusstem „Noch nicht“
    statt „Ich meld mich mal“, klare Follow-up-Kaskaden mit Kontextbezug



4. Tool-Tipps / Use-Cases


  • HubSpot

    • Custom Properties für Sandler-Kriterien (z. B. Budget klar, Zeitfenster definiert)

    • Playbooks für Fragetechniken → direkt im Call ausfüllbar

    • Automatisierte Sequenzen bei ausbleibender Entscheidung nach „Upfront Contract“

  • Pipedrive

    • Stufenstruktur anpassbar an Sandler-Phasen (Bonding & Rapport, Pain, Budget etc.)

    • Pflichtfelder pro Phase (z. B. „Was ist das eigentliche Problem?“)

    • Workflow: Deal bleibt stehen, wenn Entscheidungsgrundlage nicht dokumentiert

  • Salesforce

    • Custom Page Layouts pro Verkaufsphase – mit Pflichtfragen

    • Einstein Opportunity Scoring unter Einbezug von Sandler-Kriterien

    • Reminder-Trigger für vereinbarte Entscheidungsmeetings



5. Insider-Tipp


Die häufigste Sabotage von Sandler passiert intern.

Sandler funktioniert nur, wenn Vertrieb und Geschäftsführung dieselbe Haltung haben:
Nicht jeder Lead muss ein Abschluss werden. Kein Angebot ohne echtes Commitment. Kein „noch mal nachfassen“, wenn der Kunde nicht selbst Verantwortung übernimmt.

Mein Tipp:
Legen Sie intern fest, welche Fragen immer beantwortet sein müssen, bevor ein Angebot rausgeht.
Und machen Sie daraus eine CRM-Regel – keine Empfehlung.

So schützen Sie gute Verkäufer vor Zeitverschwendung. Und schaffen gleichzeitig Transparenz für Forecasts, die mehr sind als Hoffnung. 


6. Fazit


Sandler Selling ist keine Technik, sondern ein System – und Systeme kann man automatisieren.
Nicht, um weniger zu sprechen. Sondern, um besser zuzuhören und sauber zu dokumentieren.

Für Unternehmen, die hochpreisige Lösungen verkaufen und sich nicht mehr leisten wollen, Leads ohne Substanz hinterherzulaufen, ist Sandler der richtige Rahmen.
Die Automatisierung übernimmt dabei nicht das Gespräch – aber sie sichert, dass alle daraus folgenden Schritte klar, sauber und konsequent sind.



Neugierig auf mehr?


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